Patrizia Ianiro (TU Braunschweig) berichtet vom Einsatz des IKD in der Coachingforschung
Der Coaching-Prozess gilt immer noch als „Black-Box“. Während zahlreiche Belege für die Wirksamkeit von Coaching existieren, ist unklar, wie Coaching konkret zum Erfolg führt. Für die Wirksamkeit von Coaching scheint die Beziehung zwischen Coach und Klient zentral. Es ist daher von besonderem Interesse, Verhaltensweisen zu identifizieren, die mit Beziehungsaufbau und -gestaltung in Verbindung stehen. In der sozialen Interaktion und Beziehungsgestaltung nehmen die interpersonalen Dimensionen Dominanz und Affiliation eine Schlüsselrolle ein. In einer aktuellen Studie am Lehrstuhl für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie der TU Braunschweig werden die Ausprägungen dieser Dimensionen bei 30 Coach-Klient-Dyaden anhand von Videoaufnahmen der Coaching-Sitzungen erfasst. Das IKD ermöglicht, das Verhalten der Interagierenden sowohl auf verbaler als auch auf nonverbaler Ebene Akt für Akt zu erfassen und prozessanalytisch auszuwerten. So konnte u.a. gezeigt werden, dass Klienten zufriedener mit dem Coaching-Prozess sind, wenn die Ausprägung ihrer Dominanz mit der Dominanz des Coaches kompatibel ist. Diese Erkenntnisse zum Prozessgeschehen können für Coaching-Ausbildungen und die berufliche Praxis genutzt werden.