Studien mit methodischer IKD-Beteiligung auf der INGRoup-Konferenz

Auf der diesjährigen INGRoup-Konferenz in Minneapolis wurden drei Studien vorgestellt, die das IKD zur Prüfung ihrer Hypothesen genutzt haben:

Meyer, B., van Dijk, H., & van Engen, M. Effects of gender stereotypes and diversity beliefs on
communication behavior and individual performance in groups

Meyer, B., Burtscher, M., Arnrich, B., Tröster, G., & Jonas, K. How do leaders actually lead? Sensor-elicited micro-level leadership behaviors as mediators of the leadership performance relationship

Schermuly, C. C., Meyer, B., & Scholl, W.. Effects of empowerment on interaction processes and satisfaction.

Patrizia Ianiro (TU Braunschweig) berichtet vom Einsatz des IKD in der Coachingforschung

Der Coaching-Prozess gilt immer noch als „Black-Box“. Während zahlreiche Belege für die Wirksamkeit von Coaching existieren, ist unklar, wie Coaching konkret zum Erfolg führt. Für die Wirksamkeit von Coaching scheint die Beziehung zwischen Coach und Klient zentral. Es ist daher von besonderem Interesse, Verhaltensweisen zu identifizieren, die mit Beziehungsaufbau und -gestaltung in Verbindung stehen. In der sozialen Interaktion und Beziehungsgestaltung nehmen die interpersonalen Dimensionen Dominanz und Affiliation eine Schlüsselrolle ein. In einer aktuellen Studie am Lehrstuhl für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie der TU Braunschweig werden die Ausprägungen dieser Dimensionen bei 30 Coach-Klient-Dyaden anhand von Videoaufnahmen der Coaching-Sitzungen erfasst. Das IKD ermöglicht, das Verhalten der Interagierenden sowohl auf verbaler als auch auf nonverbaler Ebene Akt für Akt zu erfassen und prozessanalytisch auszuwerten. So konnte u.a. gezeigt werden, dass Klienten zufriedener mit dem Coaching-Prozess sind, wenn die Ausprägung ihrer Dominanz mit der Dominanz des Coaches kompatibel ist. Diese Erkenntnisse zum Prozessgeschehen können für Coaching-Ausbildungen und die berufliche Praxis genutzt werden.

Profil: Verhalten im Kontext

Die Wirtschaftspsychologie aktuell hat in Ihrer neuesten Ausgabe ein Profil über Carsten C. Schermuly veröffentlicht:

Was hat Sie in die Personalbranche geführt?

Als Psychologie-Student habe ich am Mentoren-Programm der Friedrich-Ebert- Stiftung teilgenommen, und dabei hat mich mein Mentor stark geprägt. Er war in der Personalbranche tätig, und wir haben beide schnell gemerkt, dass ich auch eine starke Leidenschaft für diesen Bereich habe.

Was bedeutet Wirtschaftspsychologie für Sie?
Die Arbeits- und Organisationspsychologie beschäftigt sich mit dem menschlichen Erleben und Verhalten in der Arbeit. Die Wirtschaftspsychologie schaut sich dieses Verhalten und Erleben in noch etwas breiteren Kontexten an (zum Beispiel der Mensch als Beworbener, Sparer, Steuerzahler).

Zum vollständigen Interview geht es hier

Einsatz des IKD in der Ingenieurpsychologie

Eingebettet in das aktuelle Forschungsfeld der Mensch-Maschine-Interaktion untersucht Dipl.-Psych. Saskia Kain (HU-Berlin) in ihrer Dissertation mit der Diplomandin Kathrin Dodt ausgewählte Leistungsdeterminanten von Entwicklern von Automatiken mit dem Ziel der Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Entwicklergruppen. In diesem Kontext wird das IKD zur Analyse von Kommunikationsprozessen während des Konzeptionsprozesses von 27 Entwicklertriaden eingesetzt. Mittels einer Akt-für-Akt-Kodierung der 2-stündigen Videoaufnahme pro Team soll hierbei mit dem IKD die Frage geklärt werden, wie soziale Gruppenprozesse auf die Teamleistung Einfluss nehmen können. Im Speziellen wird untersucht, wie sich Persönlichkeitsfaktoren als Inputvariablen auf den Interaktionsprozess (mit dem Schwerpunkt: inhaltliche Aussagen) auswirken und wie dieser wiederum Einfluss auf die Gruppenleistung nimmt.